125. Gründungs-Jubiläum im Jahr 2017 – Vor der Zustimmung harte Prüfungsprozedur – Blumen für die Frauen
....von Hans
Nöbauer
Historisches Bild-Dokument: Die Gemeinschaftsaufnahme vom Indlinger Jubiläums- und Pockinger Patenwehr vereint nahezu sämtliche fördernden und aktiven Mitglieder, Festdamen und Ehrengäste beider Nachbarwehren.
Pocking. Das ist gelebte Feuerwehrtradition in fünfter Nachbarschaftsgeneration: Zum 125-jährigen Gründungsjubiläum der Indlinger Wehr übernehmen die Pockinger Feuerwehrkameraden vom 23. bis 25. Juni 2017 erneut das Festpatronat. Die sehnlichst erwartete Zustimmung für die vierte Jubiläumspaten-schaft seit 111 Jahren erfolgte durch die Pockinger Wehr nach altbewährter Prüfungsprozedur allerdings erst während eines knüppelharten Scheitlkniens der Indlinger Feuerwehrspitze.
Die historisch gewachsene Kameradschaft dokumentieren prächtig restaurierte Patenschaftsbänder. Sie hängen an den drei Inlinger Traditionsfahnen vom 2. Juni 1905 (Erst-Standarte), 24. Juni 1962 (70-Jahr-Feier) und 19. Juli 1992 (100-Jahr-Feier). Sie werden bei Festen stolz präsentiert vom Junkertrio Simon Wimmer, Patrick Geier und Max Reinel.
Brandheiße Kameradschaftsbande
Gründungsprotokolle fehlen zwar infolge der Kriegswirren, doch verrät ein altes Inventarbüchlein zuverlässig über den Ursprung der Freiwilligen Feuerwehr Indling im Jahr 1892. Wenige Monate später beschaffte die (bis 1972) selbstständige Dorfgemeinschaft – aufgelistet in deutscher Schrift – als "Erstausstattung 56 Wassereimer, eine Saugspritze mit vier Saug- und Druckschläuchen, drei Laternen, eine Dachleiter sowie diverses Kleingerät".
Bei brütender Hitze jenseits der 30-Grad-Marke pilgerten mehrere Dutzend aktive wie fördernde Mitglieder der Indlinger Wehr vorgestern zu den Klängen der Pockinger Stadtkapelle vom eigenen zum Pockinger Gerätehaus. Zwei brave Noriker des Mooshaus-Fischerwirts Georg Zwicklbauer zogen eine Pferdekutsche, auf der das Bürgermeister-Triumvirat Franz Krah, Rosemarie Freudenstein und Manfred Baumgartner, die Fahnen- und Festmuttern Hilde Pfaffinger und Gaby Lauber (Niederindling), Ehrenvorstand Hans Schmidbauer (Prenzing) sowie Ehrenmitglied Albert Zwicklbauer saßen.
Trinkstopps – für frischen Gerstensaft – gab es beim Schlupfinger Werkstatt-Gelände, dort angeordnet vom FFW-Vorstand Rupert Kreuzhuber senior und junior (Vize-Kommandant), sowie beim Pockinger Bahn- und Bauhof – auf Befehl von Kommandant Christian Schärtl (Prenzing) und zweiten Vorstand Albert Loher. Das Pockinger Empfangskomitee bestand aus Ingo Frank, Ewald Köck (Kommandanten), Siegfried Filipp und Markus Probsteder (Vorsitzende). Sie bildeten das Ehrenspalier für den Indlinger Gasteinzug, dem eine Schnitzel-Stärkung aus einer "Oberindlinger Landmetzgerei" folgte.
Auf Herz und Nieren mit einem kniffligen Pockinger Feuerwehr-Quiz, korrektem Ehrendamen-Probemarsch sowie perfektem Saugschlauchkuppeln geprüft und durchwegs für gut befunden, bekräftigten die Pockinger Wehrler gegenüber den Indlingern ihre ungebrochene Freundschaft und vierte Patenschaft zum 125-Jährigen. Bunte Feldblumen gab es dann für die Fest-, Ehren- und Patenbräute Theresa Gründl (Prenzing), Christine Wasner, Jenny Maly (Spendenbraut), Karina Gründl (Prenzing), Julia Grömer sowie Nadine Hilgert (Pocking). Verdienten Beifall erntete die Pockinger Fahnenmutter Marianne Held sowie die Pockinger Feuerwehr-Frauen-Power Adele Bauer, Regina Hilgart und Anita Ramsauer für ihr Engagement.
Ein Geschenk für die Pockinger Gastgeber
"Bei zahlreichen jungen Wehrleuten liegt die Pocking-Indlinger Traditionspflege auch künftig in besten Kameradschaftshänden", sagte Bürgermeister Franz Krah, der sich über dieses schöne Patenbitten freute. In Handarbeit von Schreinermeister Max Reinel gefertigt, überreichte der Indlinger FFW-Chef Rupert Kreuzhuber den Pockinger Gastgebern ein brand-gemaltes Abbild des ersten Norm-gefertigten Tanklöschfahrzeugs TLF 16 (gekauft 1957) als Erinnerungsgeschenk für den Patenverein. Der feiert übrigens im Mai 2019 sein 150-jähriges Bestehen.