Wehr verabschiedet sich für 10 500 Euro vom "Oldie"

Mitgliederversammlung der FF Indling beschließt Verkauf des 55 Jahre alten Tanklöschfahrzeugs − Rückblick aufs vergangene Jahr

Von Rainer Eckelt

Ehrungen für langjährige Mitglieder: (v.l.) Kommandant Christian Schärtl, Atemschutzwart Rupert Kreuzhuber, Rupert Kreuzhuber sen. (70 Jahre), Rudolf Gerauer (45), Adolf Wasner (60), Bürgermeister Franz Krah und Vorsitzender Rupert Kreuzhuber jun.  − Fotos: Eckelt


Indling. Rückblicke auf das vergangene Jahr standen im Mittelpunkt der Dienst- und Mitgliederversammlung der Feuerwehr Indling.

Kommandant Christian Schärtl bedankte sich eingangs für die gute Zusammenarbeit bei seinen Vorstandskollegen und vor allem für die Hilfestellung seit seiner Amtsübernahme nach den Neuwahlen 2011. Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 15 Übungen abgehalten, zu denen Funkübungen, Monatsübungen, die große Frühjahrsübung, Bootsübungen sowie Atemschutzübungen gehörten. Es kam zu 29 Einsätzen, hiervon drei Brandeinsätze, mehrere technische Hilfeleistungen (THL) sowie Unwettereinsätze. Zu den Aufgaben der Wehr gehörte wie jedes Jahr auch die Verkehrsabsicherung für den Hartkirchner Faschingszug.

Zahlreiche Beförderungen wurden im Rahmen der Jahresversammlung der FF Indling ausgesprochen. So wurde unter anderem Vorstand Rupert Kreuzhuber jun. (stehend, 4.v.r.) als Überraschung zum Oberlöschmeister befördert


Schriftführer Franz Lauber ging in seinem Bericht auf die vielfältigen Aufgaben und Aktivitäten der FF ein. Neben den Hauptaufgaben der Hilfeleistungen ist die FF Indling auch der Veranstalter des Sonnwendfeuers in Oberindling, zu dem jährlich viele hundert Besucher begrüßt werden. Atemschutzwart Rupert Kreuzhuber schilderte die Probleme bei der Ersatzteilbeschaffung der relativ alten Lungenautomaten. Hier erging die Bitte an Bürgermeister Franz Krah, die Bezuschussung von vier neuen Lungenautomaten dem Finanzausschuss der Stadt Pocking vorzulegen. Sechs Atemschutzübungen wurden durchgeführt und für dieses Jahr ist die Ausbildung weiterer Atemschutzträger auch für die Feuerwehren Hartkirchen und Pocking vorgesehen. Rupert Kreuzhuber dankte seinen Stellvertretern Reinhold Eckl und Florian Schweikl für ihre tatkräftige Unterstützung.

Nach dem Bericht von Jugendwart Peter Bogner verlas Kassier Armin Gruber den Kassenbericht. Die Kassenprüfer Elisabeth Gerauer und Hans Roßmadl stellten eine einwandfreie Kassenführung fest.

Vorstand Rupert Kreuzhuber jun. freute sich über aktuell 164 Mitglieder der FF Indling und verzeichnete seit der letzten Jahresversammlung einen Zuwachs von sechs Mitgliedern, 57 Aktive, 25 Passive, 63 Fördernde, vier Jugendliche und neun Ehrenmitglieder.

Nach einem ausführlichen Jahresrückblick ging Kreuzhuber besonders noch einmal auf die Beschaffung des neuen TLF 16/25 (Tanklöschfahrzeug) ein und schilderte detailliert den Werdegang der Neuanschaffung. Dieser begann mit einer dramatischen Panne des alten Löschfahrzeuges auf dem Rückweg von einem Brandeinsatz am Tag des Hartkirchner Faschingszuges 2011. "Tausende von Leuten amüsierten sich auf dem Hartkirchner Faschingszug und unsere Leute lagen unter dem Tanker und bauten die Kardanwellen aus, damit wir das Fahrzeug abschleppen konnten", schilderte Kreuzhuber das Schlüsselerlebnis zur Neuanschaffung.

Danach ging Vorsitzender Kreuzhuber auf den Verkauf eines "Tankers" Baujahr 1957 ein. Die Frage war, ob eine Restaurierung und Pflege des fast schon historischen Fahrzeuges besser sei als ein Verkauf. Kreuzhuber verwies auf den sehr erheblichen finanziellen und zeitlichen Aufwand, den diese Variante nach sich ziehen würde. Es müssten Mitglieder die Verantwortung hierfür übernehmen, was nach den Erfahrungen mit vergleichbaren Objekten eine überaus große Herausforderung darstellen würde.

Es lagen mehrere Gebote für dieses Fahrzeug vor, wonach aber nur eines davon den Vorstellungen des Vorstandes entsprach. Der Vorsitzende wollten mindestens 9000 Euro erzielen und der Bieter sei bereit, sogar 10 500 Euro zu bezahlen. Kreuzhuber verwies nochmals eindringlich darauf, dass die Beibehaltung des alten Magirus-Deutz-Löschfahrzeuges zu erheblichen Mehraufwendungen führen würde, so liebgewonnen die FF Indling das Feuerwehrauto inzwischen auch habe. Es erfolgte die Mitgliederabstimmung und es erging dann einstimmiger Beschluss, das Fahrzeug zu verkaufen.

Der Vorsitzende dankte danach der Stadt Pocking und Bürgermeister Franz Krah sowie den Stadträten für ihr Entgegenkommen, vor allem für den Zuschuss für die Beschaffung des (gebrauchten) neuen Löschfahrzeuges.

Bürgermeister Franz Krah dankte im Namen der Stadt Pocking der Wehr für ihre aufopfernde, anspruchsvolle und auch gefährliche Arbeit, die aus der Gemeinschaft nicht wegzudenken ist.

Danach standen einige Satzungsänderungen auf dem Programm. So wird sich der monatliche Beitrag für aktive Mitglieder auf 10 Euro erhöhen und für Fördermitglieder auf 15 Euro. Kreuzhuber verwies darauf, dass seit 20 Jahren keine Beitragserhöhungen mehr erfolgten. Alle Satzungsänderungen wurden einstimmig angenommen.

Die Versammlung endete mit Beförderungen und zahlreichen Ehrungen langjähriger Mitglieder. Rupert Kreuzhuber sen. (85) wurde für seine 70-jährige Mitgliedschaft besonders geehrt. Zu den Geehrten gehörte auch Rechtsanwalt Prof. Alfred Gerauer, der seit 30 Jahren Mitglied ist und bei seiner Ehrung bekannt gab, dass er dieses Jahr den Maibaum spenden wird.

Beförderungen: Oberfeuerwehrfrau: Andrea Linder; Oberfeuerwehrmänner: Richard Gerauer jun., Rudolf Kaiser, Tobias Loher, Franz Pfaffinger, Thomas Schamlhofer, Martin Schmidbauer, Wolfgang Winklhofer; Hauptfeuerwehrmänner: Reinhold Eckl, Konrad Grömer, Franz Lauber, Thomas Meier, Gerhard Zöls; Löschmeister: Peter Bogner jun; Oberlöschmeister: Vorsitzender Rupert Kreuzhuber .

Ehrungen: 30 Jahre: Reiner Bauer, Rudi Grömer, Franz Lauber, Erich Niedernhuber, Wolfgang Winklhofer, Alfred Gerauer und Ferdinand Schieferneder.

40 Jahre: Anton Binder, Peter Bogner sen., Richard Gerauer sen., Rupert Wimmer, Albert Loher, Rudi Fischer, Helmut Huber, Franz Krautwurm, Heinz Lauber, Josef Leitstadler.

50 Jahre: Heinrich Gruber sen. und Josef Niedernhuber

60 Jahre: Adolf Wasner und Albert Hösamer

70 Jahre: Rupert Kreuzhuber sen.